1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland Jüdisches Leben in Deutschland gibt es länger als Deutschland selbst:

Der Römische Kaiser Konstantin erlässt im Jahr 321 ein Edikt welches den Provinzstätten die Berufung von Juden in den Stadtrat gestattete:

Erstmals nachgewiesen ist die Beteiligung von Juden im Rat der Stadt Köln. Zwischen dem jüdischen Pessach und dem christlichen Ostern gibt es eine Parallele: Jahwe, der Gott Israels, führte sein Volk im „Exodus“ aus dem „ägyptischen Sklavenhaus“ heraus und Jesus Christus befreite durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung die Menschen von Tod und Sünde. Deshalb erinnern die Christen im Gottesdienst der Osternacht auch an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten.

 

Nicht gänzlich unbekannt, aber dennoch aufgefrischt wurde unser Wissen hinsichtlich jüdischer Essensregeln: Koschere Tiere haben zweigespaltene Hufe und sind Wiederkäuer (zum Beispiel Rinder, Schafe, Ziegen, Damwild). Schwein ist somit treife, also nicht koscher. Aber, wie in allen anderen Religionen auch, gibt es unter Juden strengere (orthodoxe) und liberale Gläubige. Ein weiterer Block des interessanten Vortrages war das Thema Judenhass/Antisemitismus. Antisemitismus kommt in diversen Varianten vor. Neben links und rechtsextremen gibt es den islamistischen und leider auch den bürgerlichen Antisemitismus. Dieser erwuchs aus einer Ausgrenzung der Juden heraus verbunden mit einem Berufsverbot, welches nur bestimmte Berufe für Juden zuließ, z.B. den des Geldverleihers. Schon im 14./15. Jahrhundert gab es – ausgelöst durch die Pest und dem Vorwurf, die Juden hätten diese durch Brunnenvergiftungen ausgelöst - die ersten Pogrome. Im Jahr 1879 gründet sich im Deutschen Kaiserreich mit der Antisemiten-Liga eine der ersten Vereinigungen zur Sammlung von Judengegnern und die erste, die das Schlagwort Antisemitismus zum politischen Programm erhob.

 

Obwohl nicht ganz zum Thema passend, darf natürlich der Nahostkonflikt nicht unerwähnt bleiben: zu individuellen Meinungsbildung eines jeden einzelnen liefert uns Herr Freund zwei Argumente: Zum einen gibt es unter den Tausenden islamischer Flüchtlinge, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind, dem Vernehmen nach kaum Palästinenser. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) ist, laut Herrn Freud, die einzige vergleichbare UN-Institution, die keinen transparenten Finanzabschluss veröffentlicht. Wo bleibt das Geld? Wie werden die kämpferischen Auseinandersetzungen bezahlt? Was können wir jedoch tun? Schülerfahrten ins KZ Dachau (z.B.) sind sehr wichtig! Hilfreicher jedoch gegen Antisemitismus sind Begegnungen und Reisen nach Israel, sowohl nach Tel Aviv als auch nach Jerusalem. Risiko? Nicht höher als bei einer nächtlichen UBahn-Fahrt zwischen Nürnberg und Fürth. Auch eine Option und auf jeden Fall ungefährlich, dafür aber sicher ebenso lehrreich wie der heutige Vortrag (oder eine Reise nach Israel) wäre eine Führung in der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg: steht schon auf der Liste für die kommenden OT4-Jahre. Der Vortrag war nach eigener Aussage des Referenten subjektiv. Dem stimmen wir zu. Allerdings verblasst dieses Etikett ein wenig, wenn man bedenkt, dass Andrè Freud ein deutscher Jude oder jüdischer Deutscher (O-Ton Freud) ist, noch dazu mit fränkischem Zungenschlag. 

OT Kinder kommen zu Wort! Corona - 14 Monate nicht mehr normal

Corona –wie erlebe ich das, verlorene Zeit und Chancen

Über unsere Kinder haben wir ja hin und wieder schon

mal gesprochen (im Rahmen von Drei-Minuten-Gesprächen), aber Wolfgang hat diesmal einen besonderen Tischabend organisiert: Unsere Kinder kommen zu

Wort und wir reden mit ihnen. Eingewählt haben sich eine ganze Reihe von Kindern:

Kimberly als Jüngste geht noch in die Grundschule,  während Yannik schon ein Informatikstudium in München aufgenommen hat.

Corona beschäftigt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dem Vernehmen nach ähnlich wie uns Erwachsene, allerdings nicht so stark wir erwartet. Die Antwort kam auch aus dem Kreis: Das Leben war vorher auch schon recht digital mit Social Media, Gaming und dergleichen.

Sehr stark werden Aktivitäten wie Freunde treffen, Tanzen, Sport, Urlaube, Verwandtenbesuche, Geburtstagsfeiern, Weihnachtsmarkt- und Konzertbesuche u.ä. vermisst. Was wäre alles möglich, wenn man könnte? Gerade vor dem Hintergrund, dass man jetzt in einem Alter ist, wo neue Freiheiten genossen werden könnten oder der 18. Geburtstag demnächst ansteht. Andererseits sind Alkohol, Drogen und Zigaretten dadurch auch weiter weg, was gut ist.

Es wurden aber auch lustige und skurrile Erlebnisse vorgetragen: Lehrer, die ihre Haustiere vorstellen, Familienmitglieder, die ungeschickt durch die Kamera laufen, Schüler, die ihre Lehrer stumm schalten oder die vor laufendem Mikrofon ihren Eltern zeigen was man während des langweiligen Unterrichtes für Spiele zocken kann ….

Es gibt aber durchaus auch Vorteile, die die neuen Lebensumstände mit sich bringen: Durch den Wegfall der Wegezeit kann man doch auch länger schlafen und dann gleich ungeschminkt im Schlafanzug an den Rechner gehen und nebenbei auch noch essen und trinken. Zusätzliche Zeitersparnis lässt sich dadurch erreichen, dass der Unterricht bzw. die Vorlesung aufgezeichnet und zu besser passender Zeit dann mit doppelter Geschwindigkeit abgespielt wird. So lässt sich

der Alltag besser strukturieren.

Allgemein kritisiert wird, dass auch seitens der Lehrer manchmal die Disziplin fehlt: So wird Unterricht

überzogen, Pausen verkürzt und abends noch Aufgaben verteilt. Auch könnte die Aufgabenstellung in

manchen Fällen weniger trocken sein. Aber Lehrer sind auch nur Menschen und kennen sich nicht notwendigerweise besser mit der Technik aus als die Schüler.

Im Großen und Ganzen funktioniert Homeschooling ganz gut: Es wird weniger dazwischen gequatscht und jeder kommt mal an die Reihe. Allerdings halten sich manche Schüler auch komplett zurück und bekommen bei der Teamarbeit die gleiche Note wie diejenigen, die die Arbeit gemacht haben. Aber das war früher ja auch schon so.

 

Ein sehr frischer, lebhafter und interessanter Tischabend! Ein Extra-Dank an Kimberly für das tolle Video! 

 

Islam und Christentum

Ein wahrlich spannendes und kontroverses Thema, zu dem Dr. Johannes Friedrich, als echter Experte zur Frage des Nebeneinanders der Religionen Gesprochen hat.

Hier einige wenige Kernthesen seines Vortrags:

 

Haben wir nicht in den letzten Jahren und Jahrzehn-ten mühsam zu lernen versucht, 

  dass wir Christen mit Muslimen den Dialog suchen müssen? 

  Dass wir nicht nur Nachbarn sind, sondern Freunde werden müssen?

 

Haben wir nicht gelernt, 

  dass wir gemeinsame Wurzeln haben,

  dass wir letztlich doch an denselben Gott glauben, 

  dass wir nicht mehr einander Fremde, son-dern eigentlich doch Geschwister im Glauben sind?

  dass wir beide Angehörige einer abrahamiti-schen Religion sind?

 

Im Alten Testament hat die Aufforderung, sich der Fremden anzunehmen, einen hohen Stellenwert: 

„Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Land, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst, denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland“ (3. Mose 19,33f). 

 

Im Neuen Testament entspricht die Mahnung zur Gastfreundschaft diesem Anliegen (Römerbrief 12,13; 1. Petrusbrief 4,9; Hebräerbrief 13,2). 

 

Vor allem das Liebesgebot (3. Mose 19,18; Markus 12,31 par.) hat die christliche Ethik in besonderer Weise geprägt.

 

Was können wir tun?

  Islam nicht verteufeln, 

  islamistische Gefahren nicht kleinreden

  Viel Kontakt suchen, 

  Dialog führen, aber vom klaren eigenen Glaubensstandpunkt aus, 

  einander kennenlernen, 

  Vorurteil abbauen, 

  realistisch bleiben: 

  Dialog muss in klarer Gegenseitigkeit geschehen

 

 

Der gesamte Vortrag liegt in schriftlicher Form vor und kann interessierten Tischmitgliedern gerne zur Verfügung gestellt werden. 

 

Geschichte des Alpinismus

Heinz Rose - Die frische Bergluft war förmlich spürbar als der Extrembergsteiger a.D., seinen Vortrag hielt.

Francesco Petrarca bestieg am 26. April 1336 den Mont Ventoux und wird als "Vater der Bergsteiger" bezeichnet und jene Besteigung als "Geburtsstunde des Alpinismus". Zunächst beschränkte sich der   Alpinismus jedoch auf die Alpen, erst nach dem       2. Weltkrieg begann die Besteigung der Gipfel in der restlichen Welt. Aber auch in der Bibel spielen Berge eine bedeutende Rolle: Auf dem Berg Sinai erhielt Moses von Gott die Zehn Gebote. Noah hat auf einem Berg seine Arche gebaut. Und natürlich die Bergpredigt…

 

Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio soll erstmals ein Wettbewerb im Sportklettern ausgetragen werden.

 

Heinz gab sowohl einen kurzen Abriss über die jeweiligen Erstbesteigungen der 8000er der Erde, garniert mit vielen sehr schönen Fotos. Aber auch eine ganze Reihe eigener Erlebnisse flossen ein: Das größte Erlebnis war eine 3-Tages-Tour über die Watzmann-Ostwand bei immerhin 30 Grad MINUS! Bergsteiger brauchen viel Glück, aber ein guter Berg-steiger stirbt im Bett (O-Ton Heinz). Auch das gehört leider dazu, 3 von 6 Bergfreunden von Heinz haben ihr Leben am Berg gelassen.  

 

Heinz‘ Botschaft: Zu viel Infrastruktur dort oben! So kann es nicht weiter gehen!

Gesellschaftsspiele – Geschichte und Bedeutung

Martin Glöckner entführt in die Welt der Gesellschaftsspiele.

Die Menschheit hat schon immer gespielt, den der Spieltrieb ist uns angeboren. Die Menschheit hat aber auch schon sehr früh begonnen, sich als Mittel der sozialen Interaktion Gesellschaftsspiele auszudenken. 

 

Im ersten Teil des Vortrages wurden die wesentlichen Elemente antiker und moderner Gesellschaftsspiele genauer betrachtet, nämlich Karten, Würfel und Spielbretter. 

Spielkarten sind hierbei das jüngste Element und in Europa erst seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Wir sprechen über Farben und Trümpfe, über Tarok und Tarot und darüber, dass das hellseherische „Kartenlegen“ eine Erfindung des 19. Jahrhunderts ist. 

 

Anders als bei den Würfeln, die schon lange vor Cä-sar’s berühmten Ausspruch „Alea iacta est“ als Mittel der Wahrsagerei verwendet wurden, wobei wir auch sahen, dass Würfel nicht immer sechsseitig seien müssen. Anhand der Spielbretter begaben wir uns auf die Suche nach dem ältesten bekannten Brettspiel der Menschheit. Dabei wurde klar, dass Schach jünger ist, als gedacht, Backgammon eines der ältesten Spiele der Menschheit ist und der Titel des ältesten bekannten Spiels an das „Royal Game of Ur“ (2700 v. Chr.) geht.

 

Nach der Antike haben wir noch über moderne Spielkonzepten gesprochen, etwa über rein erzählerische Spiele, oder die Anbindung von Brettspielen an Apps zur Unterstützung.

Zum Schluß gab es noch ein paar aktuelle Spieletipps für Weihnachten, oder den nächsten Familienspieleabend.

 

Martin Glöckner

 

Ein lebendiger Tisch, an dem wir uns wohlfühlen

Besondere Schätze des Nürnberger Staatsarchivs - Prof. Dr. Fleischmann

Prof. Dr. Fleischmann (nach eigener Aussage in der Altpapierbranche tätig) räumte gleich zu Beginn mit den drei gängigen Klischees über Archive auf: Staub, Dunkelheit und Stille. Das ist mitnichten so! Das Nürnberger Staatsarchiv verfügt derzeit über 36.500 Regalmeter mit ca. 8 Mio Einheiten. Das älteste Stück ist ein Pergament aus dem Jahr 889 und stammt aus dem Hochstift Eichstätt. Zu den Beständen gehören Dokumente der Reichsstadt Nürnberg, des Markgraftums Brandenburg-Ansbach, des Hochstifts und Domkapitel Eichstätt, des Deutschen Ordens, der Fränkischen Reichsritterschaft, Herrschafts- und Adelsarchive, Unterlagen der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse, Entnazifizierungsakten, aber auch ganz einfache Nachlass-, Grundbuchakten und Baugenehmigungen. Jedes Jahr wächst der Bestand um 200-300 Regalmeter.

 

Prof. Dr. Fleischmann nahm uns mit auf eine Reise durch die Jahrhunderte und erzählte die eine oder andere spannende Geschichte. Zum Beispiel, dass die beiden in Bayern erhaltenen Ausfertigungen der Goldenen Bulle (enthält u.a. Reichsgrundgesetz und -verfassung) seit 2013 als UNESCO-Weltdokumentenerbe registriert sind. Oder, von der „Pendelei“ der Reichskleinodien zischen Nürnberg und Wien. Oder, dass von US-GIs als „Souvenir“ mitgenommene Dokumente wieder zurück erworben werden konnten/mussten, mit etwas Diplomatie sogar relativ „günstig“. Oder, dass Hitlers Gefangenenpersonalakte aus dem Gefängnis Landshut (welches dort von der damaligen Leitung unterschlagen wurde) nur mühsam durch Unter-Kulturschutz-Stellen vor dem Verkauf auf dem Flohmarkt und dem Verbringen ins Ausland gerettet werden konnte.

 

Stichwort „Hitler“: Prof. Dr. Fleischmann hat den genitalen Defekt Hitlers „entdeckt“ (bei Interesse „Fleischmann Hoden Hitler“ Googlen). Aber auch andere Geschichten werden wir nicht so schnell vergessen: Das Problem des Archives der über handelsübliches Toilettenpapier eingeschleppten Papierfischchen beispielsweise. Oder Gefahren des U-Bahn-Baus für Archive: Auch das Nürnberger Archiv war einsturzgefährdet und die U-Bahn fährt heute direkt unter dem Magazin durch. Daher: Schön zu hören, dass das 1880 errichtete Gebäude demnächst für 50 Millionen Euro vom Freistaat saniert werden soll. Hoffen wir, dass somit das „Gedächtnis“ für viele Generationen erhalten bleibt!

 

Brot für die Welt – Satt ist nicht genug - Vortrag von Frau Deraëd

Leila stellt Frau Deraëd kurz vor und übergibt ihr dann das Wort. 

Das zentrale Thema ist Hunger und Ernährung. Hier-zu beginnen wir mit einer interaktiven Übung. Zu den Kontinenten der Welt sollen wir schätzen, wie hoch die Bevölkerung ist, welches Bruttoinlandspro-dukt dort erwirtschaftet wird, welche Kalorienzahlen der jeweiligen Bevölkerung zur Verfügung steht und wie hoch die dazugehörige Eigenproduktion ist. Wir lagen teilweise weit daneben.

 

Es zeigte sich, dass in Asien, mit nahezu der Hälfte der Weltbevölkerung und einem Drittel der weltwei-ten Produktionsmacht, dem Einzelnen zwar im Durchschnitt 2.400 Kilokalorien an Nahrung täglich zur Verfügung stehen, hiervon aber nur 1.200 Kilo-kalorien an Nahrungsmitteln direkt vor Ort produziert und genutzt werden können. Noch deutlicher wird das Ausmaß der Armut am Beispiel Afrikas.

Global wird das Essen zudem insgesamt immer ein-töniger. Von 30.000 essbaren Pflanzen spielen nur 30 eine Rolle in der Welternährung. Hier gibt es aber auch Projekte um hier entgegenzusteuern, wie etwa die Saatgutbanken in Indien.

 

Hunger tritt weltweit in diversen Formen vor, vom chronischen Hunger bis hin zum „stillen Hunger“ der Mangelernährung beschreibt. Der meiste Hunger herrscht in Afrika und Asien vor. Insgesamt leidet fast die Hälfte der Menschheit an Hunger, wobei überwiegend Frauen und Mädchen betroffen sind, welche in vielen Ländern immer noch kein Grund- und Bodenrecht haben und in weiteren Bereichen diskriminiert werden. 

 

Gesunde Nahrung ist aber nach Art. 25 der allgemei-nen Erklärung der  Menschenrechte ein eigenes Menschenrecht. Dies umfasst nicht nur die Menge der Nahrung, sondern auch deren Qualität.

Die weltweiten Probleme, die zu Hunger führen sind sehr vielfältig und komplex. Die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Deve-lopment Goals – SDGs), zu der sich 169 Nationen verpflichtet haben, soll bis 2030 erfolgen. Gesunde und nachhaltige Ernährung ist möglich, erfordert aber globalen Einsatz.

Fünferplatz, Mondscheingasse & Co. - Nürnber-ger Straßennamen und ihre Herkunft - Vortrag von Jochen Raff

Wir freuen uns auf unseren nächsten Neuzugang Jochen Raff, der uns einen kurzweiligen Vortrag über die Geschichte der Nürnberger Straßennamen im Allgemeinen und die Herkunft einiger Straßennamen im Besonderen dargeboten hat.

 

Das Besondere an der Ausarbeitung des Vortrags war, dass zu diesen Themen wenig im Internet zu finden ist, so dass Jochen eine sehr intensive Recherche im Archiv betrieben hat. Nicht alles lässt sich selbst im Archiv ergründen. Selbst ans Rathaus der Gemeinde Schwaig hat sich Jochen im Zuge der Vorbereitungen gewandt! Vielen Dank!!

 

Die Besetzung Nürnbergs durch die Franzosen gegen 1796 machte eine gewisse Strukturierung der Stadt notwendig. Bis dahin waren die Gebäude nur nummeriert. Die Pegnitz trennte die Stadt bis dahin in „Lorenzer Seite“ und „Sebalder Seite“.

 

Um 1809 gab es bereits die ersten Umbenennungen: Die Bewohner der Kotgasse wollten lieber in der Brunnengasse wohnen und auch aus der Straße In der Arskerben wurde Maiengasse. Interessant auch, dass der Plärrer nicht etwa wegen des Lärms so heißt. Stattdessen leitet sich der Name von „eine Plarre = ein großer, freier Platz“ her.

 

Die Irrerstrasse befindet sich im alten Geberviertel, in der Nähe der Weissgerbergasse. Damals wurden Gerber auch als lrre bezeichnet. Die Füll gibt es nir-gendwo sonst außer in Nürnberg. Dieses Alleinstel-lungsmerkmal hat auch der Fünferplatz, benannt nach dem Fünferhaus, in dem einst das aus fünf Richtern bestehende Fünfergericht tagte. Zerzabelshof heißt so nach zwei Förstern, deren Namen ähnlich unaussprechlich für ungeübte Zungen waren. Der Schmausenbuck ist der Name einer Erhebung (Buck), die nach dem Bierbrauer Georg Schmaus benannt ist. Der Kontumazgarten ist der Garten einer früheren Quarantänestation. Der Rennweg diente seinerzeit der schnellen Fortbewegung von Kurieren auf dem Weg nach Prag. Der Name Unschlittplatz geht auf die einstige Monopolverwaltung für geschmolzenen Rindertalg zurück.

 

Erstaunlich, dass man täglich mit bestimmten Namen in Berührung kommt und so wenig darüber weiß. Seit Montag ist das nun ein klein wenig anders….

 

Fake News – Journalismus in Zeiten der Digitalisierung und die Herausforderungen durch Fake News im Internet - Vortrag von Armin Jelenik - Nürnberger Nachrichten

 Thema des Tischabends am 07.01.2019 war „Fake News – Journalismus in Zeiten der Digitalisierung und die Herausforderungen durch Fake News im Internet“.

 

Hierzu haben wir unser Hotel Victoria verlassen und sind einer Einladung eines Tablers in die Redaktion der Nürnberger Nachrichten gefolgt.

 

Die beiden großen Nürnberger Zeitungen, nämlich die Nürnberger Nachrichten und die Nürnberger Zeitung, werden vom selben Verlag herausgegeben, mit getrennten Redaktionen allerdings. Interessant, wie der Verlag mit den beiden unterschiedlichen Ansätzen umgeht: Das eine Blatt bedient die sozial-liberale Leserschaft, das andere die konservative.

 

Seriöser Journalismus zeichnet sich durch eine gewisse Unabhängigkeit aus, da über die Abonnenten einer Tageszeitung eine Kontinuität der Einnahmen gewährleistet ist. Allerdings sind diese auch nicht unerschöpflich, da das Internet scheinbar die gleiche Leistung kostenlos anbietet. Das Internet ist zwar die Zukunft auch im Journalismus, es fehlt allerdings ein nachhaltiges Erlösmodell für die redaktionelle Arbeit. Darüber hinaus wird guter Journalsims deshalb immer wichtiger, weil das Internet die Verbreitung von Fake News enorm erleichtert. Die sogenannte Filterblase und die sogenannte Echokammer tun ihr Übriges, da wir als User oft nur noch individuell vorgefilterte Inhalte zu sehen bekommen, die unserem Weltbild entsprechen und dieses somit weiter verfestigen. Der seriöse Journalist steht nun vor der Aufgabe, Fakten zu prüfen. Dies wird einerseits immer notwendiger, aber andererseits stehen in den Redaktionen immer weniger Ressourcen zur Verfügung. Spruch des Abends: If your mother says she loves you, check it! Dem gewissenhaften Redakteur stehen eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung, Nachrichten vor Veröffentlichung auf den Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen: Zum einen das Telefon, aber auch verschiedene Seiten im Internet anhand derer sich zum Beispiel überprüfen lässt, ob das konkrete Foto oder Video tatsächlich zu mutmaßlicher der Zeit an dem mutmaßlichem Ort aufgenommen wurde: z.B.: www.klicksafe.de, hoaxmap.org, hoaxsearch.com, logos.iti.gr, worldlicenseplates, suncalc.org

 

LED – Ein seriöser Ersatz für Glühleuchtmittel? - Vortrag von Holger Schubert - Siemens

Holger gibt uns sodann spannende Einblicke in die Welt des Lichts. 

Beleuchtung ist ein wesentliches Element unserer Sinneswahrnehmung. Aus eigenem Interesse hat Holger diesen Vortrag konzipiert. Er stellt verschiedene Leuchtmittel vor und “beleuchtet” ihre verschiedenen Aspekte.

Wesentlicher Faktor bei der Auswahl eines Leuchtmittel ist zur Zeit die Farbtemperatur. Hierbei steht eine höhere Kelvinzahl für kälteres Licht. Natürliches Licht hat hingegen eine hohe Kelvinzahl, man wird es aber nie als kalt oder grell empfinden. Daneben ist der Farbwiedergabewert zu beachten, der angibt, wie “echt” die Farbe in diesem Licht wirkt. Sonnenlicht, als natürlichste Darstellung, hat einen Wert von 100 RA. LED hatte bisher nur maximal 90 RA, wobei es zwischenzeitlich auch Präsentations-LED gibt, die selbst in Museen eingesetzt werden können.

Die klassischen Glühleuchtmittel (Glühbirne, Halogenleuchte), die durch Erhitzung einer Glühwendel zum leuchten gebracht werden, haben eine hohe Heizleistung (bis zu 97%), enthalten aber keine giftigen Stoffe und sind nicht E-Smog geneigt.

Leuchtstofflampen haben eine lange Lebensdauer bei immer noch hoher Heizleistung, sind aber hingegen quecksilberhaltig E-Smog geneigt.

LED-Leuchtmittel bestehen primär aus der eigentlichen Diode. Da sie sehr hitzeempfindlich sind, sind Kühlkörpern von elementarer Bedeutung. Die Dioden haben eine enorme Lebensdauer, was in der Regel kaputt geht ist es das Vorschaltgerät. Daher ist eine Laufzeit von maximal fünf Jahren schon als gut anzusehen. Auf Grund der technischen Gegebenheit zur Lichterzeugung in der LED ist es nicht möglich weißes Licht direkt aus dem LED-Chip zu erzeugen.

Wirtschaftlich ist die LED klar vorne, mit einem Wirkungsgrad von 25 % bis 40 % und einer enormen Lebensdauer der Dioden. Problematisch ist aber, dass 80 % aller Leuchten fest verbaute LED enthalten.

Im Bereich der Gesundheit und des Wohlbefinden wird jedoch der Aspekt der Lichtverschmutzung immer relevanter. Zusätzliche (LED-)Lichtquellen nehmen zu, zu viel Helligkeit gaukelt dem Körper aber auch nachts vor es sei Tag, was sich negativ auf das Wohlbefinden auswirkt.

Im Resümee kommt Holger dazu, dass die Beleuchtung mit LED nicht mit Problemen behaftet ist, sondern vielmehr mit Herausforderungen. Die Entwicklung geht weiter und bei verantwortungsvollem Umgang mit den LED bieten sie eine sehr gute und sinnvolle Alternative zu bisherigen Leuchtmitteln.

Holger ist gerne bereit die Folien des Vortrags zur Verfügung zu stellen. 

Freundschaft hat für uns Old Tablers und RoundTabler eine wichtige Bedeutung. Sie ist das verbindende Element über die Stadt- und über die nationalen Grenzen hinweg. Tabler sind Freunde – überall auf der Welt!