Corona –wie erlebe ich das, verlorene Zeit und Chancen
Über unsere Kinder haben wir ja hin und wieder schon mal gesprochen (im Rahmen von Drei-Minuten-Gesprächen), aber Wolfgang hat diesmal einen besonderen Tischabend organisiert: Unsere Kinder kommen zu Wort und wir reden mit ihnen. Eingewählt haben sich eine ganze Reihe von Kindern:
Kimberly als Jüngste geht noch in die Grundschule, während Yannik schon ein Informatikstudium in München aufgenommen hat.
Corona beschäftigt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dem Vernehmen nach ähnlich wie uns Erwachsene, allerdings nicht so stark wir erwartet. Die Antwort kam auch aus dem Kreis: Das Leben war vorher auch schon recht digital mit Social Media, Gaming und dergleichen.
Sehr stark werden Aktivitäten wie Freunde treffen, Tanzen, Sport, Urlaube, Verwandtenbesuche, Geburtstagsfeiern, Weihnachtsmarkt- und Konzertbesuche u.ä. vermisst. Was wäre alles möglich, wenn man könnte? Gerade vor dem Hintergrund, dass man jetzt in einem Alter ist, wo neue Freiheiten genossen werden könnten oder der 18. Geburtstag demnächst ansteht. Andererseits sind Alkohol, Drogen und Zigaretten dadurch auch weiter weg, was gut ist.
Es wurden aber auch lustige und skurrile Erlebnisse vorgetragen: Lehrer, die ihre Haustiere vorstellen, Familienmitglieder, die ungeschickt durch die Kamera laufen, Schüler, die ihre Lehrer stumm schalten oder die vor laufendem Mikrofon ihren Eltern zeigen was man während des langweiligen Unterrichtes für Spiele zocken kann ….
Es gibt aber durchaus auch Vorteile, die die neuen Lebensumstände mit sich bringen: Durch den Wegfall der Wegezeit kann man doch auch länger schlafen und dann gleich ungeschminkt im Schlafanzug an den Rechner gehen und nebenbei auch noch essen und trinken. Zusätzliche Zeitersparnis lässt sich dadurch erreichen, dass der Unterricht bzw. die Vorlesung aufgezeichnet und zu besser passender Zeit dann mit doppelter Geschwindigkeit abgespielt wird. So lässt sich
der Alltag besser strukturieren.
Allgemein kritisiert wird, dass auch seitens der Lehrer manchmal die Disziplin fehlt: So wird Unterricht
überzogen, Pausen verkürzt und abends noch Aufgaben verteilt. Auch könnte die Aufgabenstellung in
manchen Fällen weniger trocken sein. Aber Lehrer sind auch nur Menschen und kennen sich nicht notwendigerweise besser mit der Technik aus als die Schüler.
Im Großen und Ganzen funktioniert Homeschooling ganz gut: Es wird weniger dazwischen gequatscht und jeder kommt mal an die Reihe. Allerdings halten sich manche Schüler auch komplett zurück und bekommen bei der Teamarbeit die gleiche Note wie diejenigen, die die Arbeit gemacht haben. Aber das war früher ja auch schon so.
Ein sehr frischer, lebhafter und interessanter Tischabend! Ein Extra-Dank an Kimberly für das tolle Video!